Präambel

Das Städtische Gymnasium Bad Segeberg ist eine leistungsorientierte Schule mit gymnasialem Anspruch. Es vermittelt Schülerinnen und Schülern eine vielfältige und zukunftsgerichtete Bildung, die den Anforderungen für die Aufnahme eines Hochschulstudiums und einer Berufsausbildung mit vergleichbaren Anforderungen entspricht. Es ist ein Ort des Lehrens und Lernens, darüber hinaus ein Ort der Begegnung und der Erfahrung.

Die Schule macht es sich zur Aufgabe, die individuellen Begabungen sowie die geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu entdecken und zu fördern. Dabei soll eine motivierende Lernatmosphäre Unterstützung bieten.

Das Städtische Gymnasium will die Schülerinnen und Schüler in ihrer Charakter- und Persönlichkeitsentwicklung stärken und zu mündigen, toleranten und rücksichtsvollen Mitbürgern erziehen, die fähig und bereit sind, in einer ständig sich wandelnden Gesellschaft Verantwortung im persön­lichen, familiären und öffentlichen Leben zu übernehmen. Allseitige Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Pünktlichkeit und Sorgfalt sind dafür als wichtige Voraussetzungen anzusehen, die nur in gemeinsamer Erziehungsverantwortung mit den Eltern erreicht werden können.

Unsere Schule ist offen gegenüber kultureller Vielfalt und begleitet in einem ständigen Diskurs politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorgänge in der zusammenwachsenden Welt. In besonderem Maße fühlen wir uns der Entwicklung einer europäischen Identität verpflichtet.

 

Leitbilder und Ziele

Wir entwickeln die fachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler

Die zentrale Aufgabe des Gymnasiums ist der Fachunterricht, der die Schülerinnen und Schüler für die Herausforderungen des Studiums und der Berufswelt qualifizieren soll. Wir erteilen unseren Schülerinnen und Schülern kompetenzorientierten, fachlich qualifizierten und methodisch vielseitigen Unterricht auf gymnasialem Niveau, der besonders in der Oberstufe das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet. Die fachlich-methodische Bildung der Schülerinnen und Schüler wird durch eine Vielzahl von zusätzlichen Profilbausteinen ergänzt und unterstützt. Über den Bereich der fachlichen und methodischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gibt in erster Linie das Unterrichtskonzept genaue Auskunft. Es beschreibt auch die Unterrichtsentwicklung am Städtischen Gymnasium.

Interne und externe Fortbildungsangebote für das Lehrerkollegium sollen die Unterrichtsqualität sichern und weiterentwickeln helfen. Näheres wird durch ein Fortbildungskonzept als Baustein des Unterrichtskonzepts geregelt.

Dazu gehört:

  • die Förderung der modernen Fremdsprachen, die durch den bilingualen Unterricht im Fach Erdkunde einen besonderen Schwerpunkt besitzt
  • die Intensivierung der fremdsprachlichen Kompetenz durch Pflege von Austauschprogrammen mit unseren europäischen Partnerschulen in England, Frankreich und Polen
  • die Vermittlung des Lateinischen als Basissprache und Ausdruck europäischer Kultur, unterstützt durch Exkursionen zu den Zeugnissen europäischer Latinität
  • die Förderung der Naturwissenschaften in den Fächern Biologie, Chemie und Physik, u.a. durch die Ausweitung des Unterrichtsangebots (Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Borstel / FuSch-Projekt oder mit dem IfM-Geomar (Robert
  • Bosch-Stiftung) / NaT-Working Projekt „Meeresforschung“) in den Klassenstufen 10 bis 13
  • das frühzeitige Heranführen an zeitgemäße Technologien und moderne Medien wie z.B. Computer und Internet sowie das Erlernen eines kritischen Umgangs damit (Vermittlung von Medien- und Methodenkompetenz)
  • der Einsatz von modernen Taschencomputern im Mathematikunterricht der Oberstufe (Unterrichtskonzept)
  • das Entfalten von Kreativität in den Bereichen Kunst, Musik und Theater
  • die körperliche Ertüchtigung durch einen breit gefächerten Sportunterricht
  • die Erweiterung des Fachunterrichts durch Fachtage, fächerübergreifenden und projektorientierten Unterricht (Unterrichtskonzept)
  • die Ergänzung des Unterrichtsangebots durch eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften (AG-Konzept)
  • die Förderung individueller Begabungen durch die Teilnahme an Wettbewerben, wie z.B. Lese- und Fremdsprachenwettbewerbe, Mathematikwettbewerbe, Europäischer Wettbewerb, Jugend forscht/ experimentiert, Jugend im Kreistag sowie diverse Sportwettkämpfe
  • die Förderung Hochbegabter durch die Teilnahme am SHiB-Projekt und am Enrichment-Programm (Hochbegabtenkonzept)
  • die gezielte Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit punktuellen Schwächen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch oder einer Lese- und Rechtschreibschwäche (Förderkonzept)
  • die Förderung durch eine Hausaufgabenbetreuung von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 7 (Förderkonzept)
  • die Förderung durch Einrichten einer Nachhilfebörse
  • die Wahrnehmung interner und externer Fortbildungsangebote durch die Lehrkräfte (Fortbildungskonzept)
  • die Organisation des Unterrichtsangebots im Rahmen einer Offenen Ganztagsschule (Konzept Offene Ganztagsschule)


Wir sorgen für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler

Die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern ist eine zentrale Leitidee pädagogischer Arbeit. Sie ist untrennbar mit dem Aspekt des Forderns von Leistungen verknüpft. Die Förderung einzelner Schülerinnen und Schüler umfasst sowohl die Förderung bestimmter Begabungen als auch schwerpunktmäßig die Förderung von Schülerinnen und Schülern, die der Unterstützung in einzelnen Fächern oder hinsichtlich bestimmter Fertigkeiten bedürfen, sei es im Bereich der Fach-, Methoden-, Sozial- oder Selbstkompetenz. Das Städtische Gymnasium möchte erreichen, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler erfolgreich lernen und die erstrebten Bildungsabschlüsse erreichen. Dies erfordert die Erstellung eines Förderkonzepts.

Dazu gehört:

  • die Verpflichtung zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen
  • das Ziel der Reduzierung von Klassenwiederholungen
  • das Ziel der Erhöhung qualifizierter Schulabschlüsse
  • die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Kompetenzdefiziten
  • die Förderung im Bereich der Lese- Rechtschreibschwäche
  • die Hausaufgabenbetreuung in den Klassen 5 bis 7
  • die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schule, Schüler/in und Eltern
  • die Arbeit mit Lernplänen
  • die Bereitstellung von Förderstunden
  • die Förderung besonderer Begabungen und Interessen
  • die Förderung Hochbegabter
  • die Förderung von Kindern mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ und „geistige Entwicklung“ in Integrationsklassen


Wir unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung und stärken die Sozialkompetenz der Heranwachsenden

Wir fördern die Sozialkompetenz und die Selbstkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler, die zur Persönlichkeitsbildung beitragen sollen. Die Jugendlichen sollen auf dem Weg zum Erwachsenwerden gestärkt werden. Dazu zählen die Entwicklung der Selbstständigkeit und die Übernahme von Verantwortung für sich selbst und für andere, z.B. durch das Engagement in schulischen Gremien, der Erwerb von Teamfähigkeit, die Fähigkeit zur gegenseitigen Rücksichtnahme sowie die Bereitschaft zum Engagement für sozial Benachteiligte. Die Erreichbarkeit dieser Zielvorstellungen wird im pädagogischen Konzept detailliert erläutert.

 
Dazu gehört:

  • die Gewährung einer Klassenlehrerstunde in den 5. Klassen mit der Orientierung am Lions-Quest – Programm „Erwachsen werden“
  • das Angebot eines Adoleszenzseminars für die 9. Klassen in der JugendAkademie Segeberg
  • die Arbeit mit Streitschlichtern (Mediatoren) und Mentoren
  • die Mitwirkung der Schüler als Leiter von AGs und als Mitarbeiter in Gremien
  • die Einbindung von Suchtpräventionsmaßnahmen in den Unterricht in Kooperation mit der ATS (Gläserne Schule, Präventionskonzept)
  • das Abhalten pädagogischer Konferenzen in den Klassenstufen 5 und 7 nach Einschätzung des Bedarfs durch den Klassenlehrer


Wir bereiten die Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt vor

Eine der Kernaufgaben unserer Schule ist die erfolgreiche Vorbereitung unserer Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt. Wir sehen es als vordringliches Ziel an, die Schülerinnen und Schüler schon während der Schulzeit über die vielfältigen unterschiedlichen Profile in Berufswelt und Studium zu informieren und sie darauf vorzubereiten. Dem dienen vielfältige schulische und außerschulische Aktivitäten, welche die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der Berufswelt und dem Studium ermöglichen. Details finden sich im Konzept Vorbereitung auf Studium und Beruf.

Dazu gehört:

  • die Absolvierung eines 14-tägigen Betriebspraktikums in Klassen 9/10
  • die Absolvierung eines 14-tägigen Wirtschaftspraktikums im 12. Jahrgang
  • der Besuch von Informationsveranstaltungen über Ausbildungsberufe und Studiengänge im Berufsinformationszentrum (BIZ)
  • die Teilnahme an der Berufsinformationsbörse an der JugendAkademie Segeberg
  • der Besuch von Informationsveranstaltungen an Universitäten und Fachhochschulen (Tag der offenen Tür)
  • der Besuch von Bildungsmessen in der Region
  • die Möglichkeit von Exkursionen und Besichtigungen von Betriebe


5. Wir öffnen unsere Schule und fördern Toleranz durch Begegnungen

Wir verfolgen das Ziel, das Städtische Gymnasium für alle an der Schule Beteiligten zu öffnen, um die Identifikation mit der Schule und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Wir unterstützen fremdsprachliches und interkulturelles Lernen, indem wir über den Unterricht hinaus konkrete Begegnungen mit Menschen, Sprachen und Kulturen ermöglichen und die Toleranz und das Verständnis füreinander fördern. Wir vermitteln Geschichtsbewusstsein und fördern das soziale Lernen. Wir erweitern die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, wie z.B. Sportvereinen.

Eine detaillierte Darstellung dieser Ziele und Erläuterungen dazu finden sich im pädagogischen Konzept des Schulprogramms.

 
Dazu gehört:

  • die Gestaltung eines kulturellen Lebens im musisch-künstlerischen Bereich u.a. durch Theaterinszenierungen das Schulpuppentheater und Musikveranstaltungen
  • die Veranstaltung von Schulfesten, Klassenfesten und Projektwochen
  • die Gestaltung von Gottesdiensten durch Schülerinnen und Schüler
  • die Verbesserung des Sportangebots durch die Weiterentwicklung der Kooperation mit Sportvereinen
  • die Unterstützung von Austauschprogrammen im Rahmen unserer europäischen Schulpartnerschaften mit England, Frankreich, Schweden und Polen
  • die Organisation von Exkursionen zu Orten von geschichtlicher Bedeutung
  • die persönliche Begegnung mit Zeitzeugen
  • die Integration von Menschen mit unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft
  • der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung in Integrationsklassen


6. Wir sorgen für ein gutes Schulklima

Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und Eltern legen Wert auf einen Umgang miteinander, der von wechselseitigem Respekt und Vertrauen getragen wird. Voraussetzung dafür sind motivierte Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und kooperative Eltern, die Abmachungen respektieren und gewillt sind, Probleme offen anzusprechen und nach Lösungen zu suchen. Das Städtische Gymnasium fördert deshalb in besonderer Weise die Sozial- und Selbstkompetenz der Schülerinnen und Schüler sowie die Zusammenarbeit von Schülern, Lehrkräften und Eltern. Im Rahmen der Möglichkeiten gestalten und pflegen wir unsere Schule so, dass sich möglichst alle wohlfühlen. Einzelheiten dieser Bemühungen finden sich sowohl im pädagogischen Konzept als auch im Elternarbeitskonzept des Schulprogramms.

Dazu gehört:

  • der Wille zu einem wertschätzenden Umgang miteinander
  • die Bereitschaft zu konstruktiven Konfliktlösunge
  • die Förderung von Aktionen und Projekten, die der Identifikation der Schüler mit der Schule und der Kommunikation aller an der Schule Beteiligten dienen
  • die Unterstützung von Maßnahmen zur Darstellung der Schule in der Öffentlichkeit
  • die Gestaltung einer angenehmen Lernatmosphäre
  • die Verpflichtung zur pfleglichen Behandlung der Räumlichkeiten und des Inventars
  • das Achten auf Ordnung und Sauberkeit in der Schule
  • die Erstellung ausreichender und angemessener Räumlichkeiten in der Schule (Raumkonzept)
  • das Vorhaben einer angemessenen Ausstattung der Klassenräume (Raumkonzept)


7. Wir bilden Lehrkräfte aus

Das Städtische Gymnasium Bad Segeberg beteiligt sich als Ausbildungsschule an der Ausbildung von Lehrkräften, weil es über die Ausbildungstätigkeit und den damit verbundenen Kontakt zu angehenden Lehrkräften und kooperierenden Ausbildungsschulen von innovativen und externen Ideen für die eigene Entwicklung profitieren kann und möchte. Insbesondere soll die aktive Ausbildung nach den Ausbildungsstandards Motor für die Schul- und Unterrichtsentwicklung sein. Die aktive Mitwirkung an der Lehrerausbildung ist außerdem ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der zukünftigen Versorgung der Schulen mit gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Die Ausbildung von Lehrkräften erfolgt am Städtischen Gymnasium nach einem Ausbildungskonzept, welches Bestandteil dieses Schulprogramms ist und in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften in Ausbildung und den Ausbildungslehrkräften regelmäßig evaluiert und weiterentwickelt wird.


8. Wir beteiligen die Eltern an der Weiterentwicklung der Schule

Die Beteiligung der Elternschaft am Schulleben ist durch die im Schulgesetz verankerten Mitwirkungsrechte der Eltern in den schulischen Gremien gesetzlich geregelt. Die Eltern möchten sich darüber hinaus durch besonderes Engagement in die schulische Arbeit einbringen.

Sie verfolgen damit das Ziel, den Lernerfolg und das Wohlergehen der Schülerinnen und Schüler am Städtischen Gymnasium zu steigern. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist das Eintreten für Transparenz bei schulischen Abläufen, die Klärung der Aufgabenverteilung zwischen Schule und Elternhaus und die Entwicklung von Kooperationen zwischen Eltern und Schule. Diese Ziele werden in einem Konzept Elternarbeit genauer ausgeführt.

Dazu gehört:

  • das Engagement in schulischen Gremien
  • die Organisation einer Berufsinformationsbörse für Oberstufenschüler
  • die Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen zur Schulentwicklung
  • die aktive Mitwirkung bei Projektwochen
  • das Engagement im Rahmen einer Offenen Ganztagsschule
  • der Einsatz für eine Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
  • das Angebot elterliche Kompetenzen zum Wohle der Schule in das Schulleben einzubringen

 

Verantwortlich für die Erstellung des Kernpapiers des Schulprogramms unter Berücksichtigung der Erstfassung aus dem Jahre 2002, den überarbeiteten Fassungen der Jahre 2004 bis 2005, den Empfehlungen des EVIT-Teams, den Ergebnissen und Beschlüssen der Sitzungen der Steuergruppe Schulprogramm, den überarbeiteten Fassungen 2007 und 2012


Frank Ulrich Bähr Juni 2012